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Nietverbindungen

Anwendungen

Durch Nieten entstehen unlösbare Verbindungen.
Die Nietverbindung wird durch Schweißen und Kleben immer mehr verdrängt.
Sie ist jedoch z. B. zur Verbindung hochfester, aushärtbarer Al-Legierungen, deren Festigkeit beim Schweißen durch Gefügeänderung stark sinken würde, unentbehrlich.
Nietungen mit Sondernieten werden in zunehmendem Masse angewandt.

Herstellung und Beanspruchung der Nietverbindung

Der fertig geschlagene Niet besteht aus Setzkopf, Schaft und Schließkopf. Der Schließkopf wird aus dem vorstehenden Ende des Schaftes durch Anstauchen im kalten oder glühenden Zustand geformt. Beim kalt geschlagenen Niet füllt der Niet infolge der Stauchung des Schaftes die ganze Bohrung aus. Da die Anpreßkraft von Setz- und Schließkopf auf die zu verbindenden Teile gering ist, muss die gesamte Kraft durch den Nietquerschnitt übertragen werden (formschlüssige Verbindung).Der Niet wird auf Abscherung beansprucht.

Ab 10 mm Nietdurchmesser werden Niete wegen der bei Kaltverformung eintretenden hohen Materialversprödung warm geschlagen.
Dazu werden sie auf etwa 1000° C erwärmt.
Beim Abkühlen schrumpft der Nietschaft und presst über die Nietköpfe die Werkstücke aufeinander. Die dadurch zwischen den Werkstücken erzeugte Reibungskraft soll ein Gleiten durch Kraftschluss verhindern.

Die Form des Nietkopfes ist vom Verwendungszweck abhängig. Man unterscheidet Halbrundniete und Senkniete
(Europa-Tabellenbuch Metall). Das Nieten kann von Hand oder maschinell erfolgen.

Nietwerkstoffe
Nietwerkstoffe sollen zäh sein und sich gut umformen lassen. Für Stahlniete verwendet man unlegierte, kohlenstoffarme Stähle,
wie z. B. St 34-1.
Im übrigen soll der Niet, um elektrochemische Korrosion zu vermeiden, aus dem gleichen Werkstoff wie die zu fügenden
Teile bestehen.
Dies hat ausserdem den Vorteil, dass sich die Verbindung bei einer Erwärmung infolge der gleichen Wärmeausdehnung nicht
lockert.

Sonderniete
Neben Halbrund- und Senknieten gibt es andere, deren Kopfform dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst ist.
Dabei werden neben Metallen und Kunststoffe als Nietwerkstoffe verwendet.

Für Nietverbindungen, die von beiden Seiten zugänglich sind, verwendet man z.B. Hohlniete und Pilzniete.

Hohlniete sind zylindrische Hülsen, die an einem Ende einen flachen Rand besitzen.
Das andere Ende wird beim Nieten mit einem Werkzeug umgebördelt.
Hohlniete werden auch zum Vernieten von nichtmetallischen Werkstoffen, z.B. Asbestgeweben oder Leder, verwendet.

Pilzniete werden für dünne Bleche, die nicht angesenkt werden können, verwendet.

Ist die Nietstelle nur von einer Seite zugänglich, so verwendet man z. B. Dornniete (Blindniete), Blindnietmuttern und Spreizniete.

Dornniete bestehen aus dem eigentlichen Niet und einem Dorn, dessen Kopf  kegelig, kugelig oder flach ist.
Mit einem Nietwerkzeug wird der Kopf des Dornes in das überstehende Schaftende des hohlen Niets gezogen, wodurch sich dieses  schließkopfartig aufweitet.
Wenn der grösstmögliche Anpreßdruck erreicht ist, reisst der Nietdorn an seiner Sollbruchstelle, die z. B. unmittelbar am Kopf des Nietdornes liegt.

Blindnietmuttern dienen gleichzeitig als Niet- und Schraubenverbindung. Nach dem Aufschrauben der Einnietmutter auf den Gewindedorn eines Nietwerkzeuges wird die Mutter in ein vorbereitetes Bohrloch eingeführt.
Durch zurückziehen des Gewindedornes wird der Nietschaft gestaucht. Anschließend wird der Gewindedorn aus der Mutter herausgeschraubt.

Spreizniete bestehen z. B. aus einem am Schaftende geschlitzten Hohlniet und einem Kerbstift.
Durch das Einschlagen des Kerbstiftes wird das Schaftende gespreizt.
 

Quelle: EUROPA LEHRMITTEL - Fachkunde für Metallberufe & EUROPA LEHRMITTEL - Tabellenbuch Metall


Der Bau eines Binnenschiffes

Nach der Vorbereitung der Einzelteile und Platten wird ein Binnenschiff in folgender Reihenfolge auf der Helling
zusammengesetzt:
* Flachkiel (Boden) aus Stahlblechen als Längsverband,
* Bodenwrangen (Kattesporen), Spanten, Steven, erforderlichenfalls Längsträger (Gurtungen), Schotte und Duchten als Querverbände
* Seitengangplatten von unten nach oben und von hinten nach vorne,
* Decksbalken mit Stützwinkeln, Tennebaum,
* Kimmplatten als wichtiger Längsverband, sie umfassen Boden und Seitengang,
* Bergplatte, Deck, Besteckwinkel,
* Herfte, Wohnräume usw., darauf Stapellauf.
Im Wasser liegend erfolgt der weitere Ausbau: Inneneinrichtung, Maschinen, Laderäume, Strau, Lukendach, Anker- und
Verholeinrichtungen, Poller usw. Zum Einbau von Schraube und Ruder wird das Schiff nochmals auf die Helling gezogen.

Die wichtigsten Fachausdrücke der Binnenschiffahrt
A – Aalschokker ,abmustern, abschalken (abschalmen), Achterondrer, achteruit (achteraus), Akkumulator, Ammoniakgas,   Ankerlier (Ankerspill), Ankerwinsch, Assekuranz, Atmosphäre, Attest, ausscheren, außenbords, Axiometer, Azetylen
B – Baakenmeester, bäcken, Bake, Ballast, Bändsel, Batterie, Bilge, Bleesbaken, Bö (böig), Boje, Brittel (britteln), Buchse (Büchse), Bugsprit, bugsieren, Bugstag, Buhne (Kribbe), Bullauge
C – Chartervertrag, Chrom
D – Dalben (Duckdalben), Dämsel (Demsel), Davit (Kranbalken), Deckkleid, Deckstopper, Deklaration (deklarieren), Dennebaum (Tennebaum), Dispascheur, Dolle, Döpper, Draggen, Draht, Drempel, Ducht, dwars, Dynamometer
E – effektiv (Pse), Eichskala (Eichschale), Elevator, Elektrizität, enkel (enkele Boot), Exhauster, Expansion, Experte, Exzenter
F – Fender, fieren, Flansch, Flieger (Nachen), flöten (fleuten), Franchise, Fretter (Kuhmaul, Schäkel),
G – Geländer (Reling, Verschanzung), Generator, Geschirr, Gierfähre (gieren), Gräting
H – Hall's Anker, Handöse (Ösfaß), Haspel, Havarie (Havarei), Helling (Helgen), Helmstock, Herft, hieven, Hypothek
I – Indikator (indizieren (Psi)), Ingenieur, Inspektor, Inventar,
J – Jacht, Jolle
K – Kai, Kajüte, kalfatern, Kapazität, Kappdeckel, Karwel, Kasko, Kattekopp (Katzenkopf), Kattespor (Bodenwrange), Kausch, Kempenaar, Kimm, klarieren, Klinker, Klippanker, Klüse, Kocher ( Koker), Kohlteer, Kollosion, Kombüse, Kondensator, Konnossement, Konstruktion, Kortdüse, Krampe, Kran (Kranenbalken)
L – Längsstringer, Lateralfläche, Leckage, Leckkleid, Lee, Leinenschnäpper, Lier, Lotse, Luke (Lukendach), Luv
M – meeren (mähren), Mahagoni, Manifest, Manko, Manometer, manövrieren, Meerdraht, Menage, Mennige, Merklinge, Metazentrum
N – Nabe, Naht, Nehrstrom (Neerstrom), Nuß
O – Ohring
P – Palstek (Pahlstek), Partikulier, Passagier, passieren, Patent, Penische, Persenning, Piasavebesen, Pick (Kabelgatt), Pier, Pitschpine, Plattling, Pleuel, Plicht (Plecht), Poller, Ponte, Ponton, Positionslaterne, Prahm, Propangas, Propeller, Pülz (Pütze, Püls),
Q – Quadrant, Quarantäne, Quast
R – Raa, rack (racken), rank, Reede (Reederei), Reibholz, Reparatur, Revision, Ritzel (Rundsel, Runzel), Roef, Ruff
S – Schalkkleid, Schlupp (Schaluppe, Slupp), Scheg (Schegg), scheren (Scherstock), schiffisch, Schlaggerte, Schlepphaken (Schleppbock), Schmelzer, Schmöller, Schorbaum, Schrubber, schwaien (schwoien), Sektionsbau, semmen, Sonnentent, Speigatt, Spill, spleissen, Sprenkel, Stabilität, staken, Steven, stiefeln, Strang, Strau, Stropp
T – tauen, Teer (teeren), Teakholz, Tjalk, Topp, törnen, treideln, Turbine, Turnen
V – Vibration, Voith-Schneider-Propeller, Verbunddampfmaschine, verholen
W – Wahrschau, Wasserwiderstand, Werth, wriggen (wricken)
Z – zeisen, zwerch, Zwiebel

Quelle:  Karl-Heinz Dahmen (Schiffsführer a. D.)


Auch im Brückenbau wurde genietet und es gibt auch heute noch eine grosse Anzahl von genieteten Brücken.

                                                                  Hier ein paar Beispiele

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